Die Geschichte der Seife

Der bescheidene Anfang

Seife, so wie wir sie herstellen, hat eine Tradition, die mehrere Jahrtausende zurück geht. Archäologen haben Seifenklümpchen in Überresten von Feuerstellen gefunden in Mesopotamien von 4000 vor Christus. Wenn man bedenkt, aus was Seife besteht, macht das durchaus Sinn. Seife besteht ja grundsätzlich aus Lauge (NaOH oder KOH), Fetten und Wasser. Man stelle sich folgendes vor: ein Tier wird über dem Feuer gebrutzelt, das Fett tropft dann in die Asche (hier befindet sich die Lauge),  und dann regnet es noch ein wenig über Nacht und voilà hat man Seife. Dass diese weichen Klümpchen schmutzige Sachen sauber machen, wird den Menschen wohl bald aufgefallen sein und wie wir Menschen halt so sind, versuchen wir jede Sache immer zu verbessern.

Handwerk im nahen Osten

Das Herstellen von Seifen hat dann im nahen Osten, wo viele Olivenbäume wachsen, ein schönes zu Hause gefunden. Sie wurde mit Lorbeeröl (Aleppo Seife) und anderen Pflanzenölen im Heissverfahren hergestellt. Während der islamischen Ära der Region, blühte das Seifenhandwerk regelrecht auf, da Sauberkeit eine der Islamischen Tugenden ist. Es wurde viel Experimentiert mit verschiedenen Rezepten. So ist unter anderem ein Rezept von Mohammed Ibn-Zakariya Ar-Razi für Glycerin aus Olivenölseife erhalten geblieben von ca. 850 n.Ch. Mit den Kreuzrittern fand die Seife dann schliesslich den Weg nach Europa, wo unter anderem die Seifentradition Südfrankreichs ihren Anfang fand (Marseille Seife).

 

Denk also daran, wenn du das nächste mal im Hamam bist oder dir einfach nur den Alltagsschmutz vom Buckel wäschst: Du hältst ein Stück Geschichte in den Händen.